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- Kategorie: Chronik
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Unter der Überschrift „Sportverein Neuses gegründet“ schrieb die Fränkische Landeszeitung am 2.6.1967: „Was Begeisterung vermag, demonstrieren die Sport- und Fußballanhänger der kleinen Gemeinde Neuses seit einigen Wochen. Aus einer kleinen Zahl Sportbegeisterter wurde in kurzer Zeit ein Sportverein mit eigenem Sportplatz und zwei Fußballmannschaften…“
Initiatoren für die Gründung eines Vereins waren damals Franz Roan, Franz Luff, Willibald Hellmann, Georg Hellmann und Willi Blindenhöfer. Zielstrebig und unermüdlich führten Sie die ersten Verhandlungen, bemühten sich um ein geeignetes Sportplatzgrundstück und warben um aktive Spieler und genügend passive Mitglieder.
Am 20.6.1967, dem Tag der offiziellen Gründungsversammlung, konnten die ersten 45 Mitglieder, davon 23 Spieler, aufgenommen werden. Dieser kleinen Schar von Gründern haben wir es heute zu verdanken, dass wir zurückblicken können.
In geheimer Wahl wurden im »Gasthaus Steinhöfer« Franz Roan zum Vorsitzenden, Karl Schmidt zum Stellvertreter, Franz Luff zum Spielleiter, Willibald Hellmann zum Schriftführer und Stefan Luff zum Kassier ernannt.
Durch mehrere persönliche Vorsprachen des 1. Vorstandes Roan beim »Bayerischen Fußballverband« in München gelang es dem Verein bereits zwei Monate nach Gründung in der Saison 1967/68 an der Meisterschaftsrunde der C-Klasse teilzunehmen. Der Auftakt in das Vereinsspielgeschehen war sehr verheißungsvoll. Die neue Mannschaft besiegte in einem Freundschaftsspiel den SV Arberg mit 3:2 Toren.
In den Folgejahren wurden des Weiteren eine Schüler-, Jugend- und eine Altherren-Mannschaft gegründet. Eine Zeitlang konnte der Verein sogar zwei Jugendmannschaften und eine dritte Seniorenmannschaft am offiziellen Spielbetrieb teilnehmen lassen, was sicherlich für das breite Angebot an Spielerbestand nicht nur aus Neuses, sondern überwiegend auch aus allen umliegenden Ortsteilen der Gemeinde Burgoberbach, wie z.B. Niederoberbach, Sommersdorf, Gerersdorf, Dierersdorf usw., kommt.
Der Verein hat somit ganz nebenbei auch das Zusammenwachsen der ehemals selbstständigen Gemeinden gefördert.
Im Jahre 1970 gab es jedoch in der noch jungen Vereinsgeschichte einen herben Rückschlag. Unser Nachbarverein SV Rauenzell wurde gegründet und 14 aktive Spieler verließen unseren Verein, um in die Nachbargemeinde zu wechselten. Doch auch der Abgang dieser Spieler konnte dem jungen, aufstrebenden Verein nicht nachhaltig schaden.
Mit den Jahren stellten sich auch sportliche Erfolge ein. Die größten waren zweifellos die Aufstiege der 1. Mannschaft 1975, 1983, 1989, 1992, 2002 und 2004 in die jeweilige B-Klasse (heute: Kreisklasse). Dies sollte jedoch nicht das Ende in der sportlichen Entwicklung des Vereins darstellen.
Im 41. Jahr der Vereinsgeschichte erreichte die erste Herrenmannschaft der Fortuna erstmals ein Relegationsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga. Dieses wurde mit 5:1 gegen den TSV Scheinfeld verloren. Jedoch ergab sich eine Woche später die erneute Chance, man unterlag aber diesmal dem SV Weinberg.
Weitere 4 Jahre später gelang dann der phänomenale Aufstieg in die Kreisliga im Jahre 2012. In einem kampfbetonten, nervenaufreibenden Spiel, dass nach 120 Minuten keinen Sieger hervorbrachte, besiegte die Fortuna die Mannschaft aus Wolframs-Eschenbach im anschließenden Elfmeterschießen mit 6 : 5 Toren auf dem Sportplatz in Ornbau.
Seit nun 5 Jahren behauptet sich nun die 1. Seniorenmannschaft der Fortuna in der regionalen Oberklasse des Kreises Frankenhöhe/Nürnberg.
Für die 2. Seniorenmannschaft wurde 2016 in einer immer schwieriger werdenen Zeit, in der Nachwuchs für alle Jugend- und Folgemannschaften fehlt, entschieden in eine SG mit unserem Nachbarverein SV Rauenzell zu gehen; dort, wie auch anderswo, fehlten Spieler für zwei Mannschaften, sodass aus den drei Mannschaften eine SG 1 Rauenzell/Neuses und eine SG 2 Neuses/Rauenzell geformt wurde.
Seit dem Jahr 1979 besteht auch eine äußerst aktive Frauen-Gymnastik-Gruppe. Von den derzeit ca. 130 weiblichen Mitgliedern treffen sich regelmäßig 25 Damen wöchentlich zur Damengymnastik. Die sportliche Leitung der Gruppe übernimmt seit über 15 Jahren Sieglinde Weißel mit einem sehr abwechslungsreichem Programm. Neben ihren sportlichen Aktivitäten unterstützen die Damen den Verein regelmäßig mit diversen Kuchen, die bei Heimspielen den Zuschauern angeboten werden.
Da der Verein ständig bemüht ist, sein Angebot an Breitensport zu erweitern und zu verbessern, konnte 2016 neben der klassischen Gymnastik die neue Trendsportart ‚TABATa‘ etabliert werden. Hier treffen sich junge Frauen und Männer, um an intensivem Intervalltraining an ihre sportlichen Grenzen zu gehen.
In ihrem 50sten Jahr wird der Verein nun von ihrem erst fünften Vorstand geführt; auch dies zeigt die Konstanz und Harmonie im Verein. So wurde dieser ab 1971, nachdem der Gründungsvorsitzende Franz Roan sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung gestellt hatte, bis 1986 von Josef Göttler als 1. Vorstand geführt.
Ab 1986 bis 2008 oblag diese Funktion Herbert Wölzlein. Danach hatte Hermann Dietrich das Amt des Vorsitzenden für 8 Jahre inne. Dieser wurde 2016 von Torsten Spalek als 1. Vorstand des Vereins abgelöst.
Nach Vereinsgründung, Sportplatzbau und Mannschaftsfindung während des Gründungs-vorsitzenden Franz Roan, ging es in den 15 Jahren der „Ära“ Göttler weiter kontinuierlich aufwärts. Es wurden umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt. Der Sportplatz wurde mit Strom versorgt und ein Kanalanschluß wurde geschaffen, die erste Flutlichtanlage wurde erstellt und das Fangnetz errichtet, die Zufahrtsstraße zum Sportplatz wurde ausgebaut und Parkplätze wurden angelegt, zusätzlich wurde um das Spielfeld Bandenwerbung angebracht.
Die größte bauliche Herausforderung zu jener Zeit war jedoch sicherlich die Erstellung des schmucken Sportheimes und die Erweiterung des Geländes durch einen Kinderspielplatz mit Rutsche im Jahr 1982.
Auch nach der großartigen Arbeit von Josef Göttler blieb die Vorstandschaft unter der neuen Führung von Herbert Wölzlein nicht untätig. Einem Windbruch hielten die alten Masten der Flutlichtanlage nicht stand und es musste eine neue Anlage installiert werden. Die Wasserversorgung wurde in Eigenleistung an die Reckenberggruppe angeschlossen, sowie ein Telefonanschluss im Sportheim eingerichtet.
Ab 1996 wurde die nächste größere Investitions- und Umbaumaßnahme des Vereins in Angriff genommen. An das bestehende Sportheim wurde eine großzügige, überdachte Zuschauerterrasse angebaut, die Zugänge ins Gebäude wurden neu gestaltet und anschließend aufgrund des zusätzlich entstandenen Platzes im Sportheim dieses komplett neu eingerichtet. Zudem wurde eine umweltfreundliche Gasheizung installiert.
Nach schwierigen und langwierigen Verhandlungen mit den Grundstücksnachbarn gelang es letztendlich im Jahr 1999, einen zweiten Rasenplatz zu errichten. Dieser sollte durch eine Beregnungsanlage bewässert werden, was die Bohrung eines Brunnens und die Anschaffung eines 60.000 Liter Wassertanks nötig machte.
Im gleichen Jahr konnte schließlich die Zufahrtstraße zum Sportgelände mit 3 Straßenleuchten ausgebaut werden. Die Sportplätze wurden mit neuen Fangzäunen ausgestattet und für unsere treuen Fans und Zuschauer wurde am neuen Rasenspielfeld eine Steintribüne errichtet.
Wiederum ein Jahr später (2000) wurde die Terrasse am Sportheim rundum verglast. Dies schuf auch die Möglichkeit zukünftig den Bereich für Festivitäten zu nutzen. Um Gas zu sparen, errichtete man 2001 eine Solaranlage für Warmwasser. In gleichen Jahr wurde auch ein Internetanschluss sowie eine Internetseite unter ‚www.fortunaneuses.de‘ für die Mitglieder eingerichtet.
Im 35. Jahr der Vereinsgeschichte (2002) erweiterte man schließlich auch den stark strapazieren B-Platz mit einer vollautomatischen Beregnungsanlage und einer Oberflächendrainage.
Erst 2007 zum 40-jährigen Jubiläumsfest wurde eine weitere Baulichkeit verwirklicht. Damit unsere treuen Zuschauer bei schlechterem Wetter nicht im Regen stehen müssen, wurde eine große Unterstelltribüne am B-Platz errichtet. Zwei Jahre später (2009) konnten nach der Renovierung der Sitzplätze im Berliner Olympia-Stadion etliche Sitzreihen und Sitzschalen erworben werden, die am A-Platz auf der Steintribüne angebracht wurden.
Ein nächstes großes Highlight in der Vereingeschichte war 2011 die Errichtung eines mit Kunstrasen versehenen Minispielfeldes am südlichen Rand des A-Platzes. Dieses 24 x 15 m große, rundum eingezäunte Spielfeld wurde ausschließlich in Eigenregie erstellt. Die offizielle Einweihung im darauffolgenden Jahr wurde gebührend mit Gästen aus Politik, Sport und Gemeinde gefeiert.
Da nun baulich soweit nichts mehr anstand, wurde sich die nächsten Jahre auf die Pflege und den Erhalt des Sportgeländes und aller Anlagen verschrieben.
Eine erste Maßnahme (2015) war die Anschaffung eines eigenen Spindelmähers zum Mähen der beiden Sportplätze. Dadurch werden langfristig Kosten durch Fremdfirmen gespart und vorallem der Zeitpunkt und die Häufigkeit des Mähens kann selbst bestimmt werden.
In den Wintermonaten der Jahre 2015 und 2016 wurden dann die vorerst letzten Sanierungsarbeiten am Sportheim durchgeführt; im Keller des Hauses wurden Duschen und Toiletten renoviert sowie ein zusätzliche Umkleidekabine geschaffen; im Erdgeschoß wurde der Tresen im Gastraum neu gestaltet. Im Außenbereich wurde die Fassade des Sportheims saniert und neu gestrichen.
Durch die Gemeinde wurde die Zufahrtsstraße zum Gelände neu geteert.
Die erfolgreichen Baumaßnahmen während der gesamten Vereinsgeschichte waren nur möglich durch den Kameradschaftsgeist, die Mitarbeit und Mithilfe der aktiven Spieler, der Mitglieder und vieler Freunde und Gönner des Vereins. Aber auch die Gemeinde Burgoberbach hat die Entwicklung unseres Vereins immer wieder unterstützt.
Der FV Fortuna Neuses sah jedoch seine Hauptaufgabe nicht nur in der Förderung des Sports und der Jugendarbeit, sondern auch in der Pflege des Gemeinschaftssinnes und des geselligen Vereinsleben.
Im Laufe der Jahre fanden immer wieder Veranstaltungen wie Skifahrten, Festzeltbetriebe, Schlacht- und Weinfeste, Weihnachtsfeiern, Ausflüge, Schafkopfrennen und vieles mehr statt. Durch diese Veranstaltungen wurde nicht nur der Zusammenhalt der Mitglieder innerhalb des Vereins, sondern auch das dörfliche Leben in Neuses entscheidend mitgeprägt und gefördert.
Überhaupt bemühte man sich auf Seiten des Sportvereins nicht nur innerhalb der Gemeinde, sondern auch darüber hinaus Kontakte zu knüpfen, sie zu erhalten und zu festigen. Erinnert sei hier insbesondere an die durch Josef Göttler initiierten Freundschaften mit vielen Ortsnamensvettern.
Alles in allem ist die Gesamtentwicklung der letzten 50 Jahre auf allen Gebieten als sehr positiv einzustufen; das zeigt, dass die engagierte Arbeit vieler Verantwortlicher und Helfer Früchte getragen hat. Der FV Fortuna Neuses mit seinen über 430 Mitgliedern kann heute berechtigterweise mit Stolz auf seine Leistungen in der Vergangenheit zurückblicken.
Unsere Sportgemeinschaft soll deshalb auch weiterhin in erster Linie der Entwicklung und der Zusammengehörigkeit aller Gruppen im Verein dienen und insbesondere auch zu einer Stätte der Begegnung in dem kleinen Ort Neuses bleiben.